Pinterest - Neue Plattform, neue Chancen?

Pinterest gehört momentan sicher zu den größten Hypes und zu den am schnellsten wachsenden Plattformen im Social Web. Was steckt dahinter?

Pinterest
Pinterest is an online pinboard. Organize and share things you love.

Was ist Pinterest?

Pinterest gehört momentan sicher zu den größten Hypes und zu den am schnellsten wachsenden Plattformen im Social Web. Was steckt dahinter?
Social Network, Social Commerce Plattform oder aber die Wiedergeburt verstaubter Bookmarkingdienste? Eine schnelle Kategorisierung fällt schwer.

Aus der Selbstbeschreibung: „Pinterest lets you organize and share all the beautiful things you find on the web. People use pinboards to plan their weddings, decorate their homes, and organize their favorite recipes. Best of all, you can browse pinboards created by other people. Browsing pinboards is a fun way to discover new things and get inspiration from people who share your interests."

Pinterest bietet nicht den Umfang von Facebook & Co, perfektioniert aber eines seiner Features: Das Teilen. Nutzer können Inhalte auf völlig simple Weise zusammenstellen und sammeln. Also eine moderne Art der Bookmarksortierung in visuell ansprechender Form.

Es geht um ein visuelles Selbstportrait und um Themen: „pin what you know and love"

Das Erfolgsrezept? - Bilder werden besser und schneller wahrgenommen als Text

Pinterest wächst rasant. Das Erfolgsrezept liegt u.a. in der ansprechenden Optik und der Einfachheit, Inhalte zu entdecken, weiterzuempfehlen und mithilfe von Boards zu organisieren.
Interessanterweise sind es nicht die üblichen Verdächtigen, die „early adopters", die diese Plattform so schnell so groß gemacht haben, sondern die „normalen" Menschen, allen voran die Frauen. 70 % der Nutzer sind weiblich.

Die t3n berichtet am 02. Februar, dass Pinterest für mehr Traffic sorgt als Google+, YouTube und LinkedIn zusammen. Auch auf Techcrunch gibt es weitere Zahlen zum Wachstum von Pinterest.

Geschäftsmodell oder: Für wen ist das eigentlich interessant?

Die rasante Entwicklung weckt Begehrlichkeiten auf Seiten der Unternehmer. Wird Pinterest der lang ersehnte Antreiber für den Social-Commerce?

Noch liegt der Schwerpunkt auf dem US-Markt, doch auch hierzulande steigen die Nutzerzahlen kontinuierlich. Die Frage ist also nun: Macht ein unternehmerisches Engagement Sinn? In Deutschland stehen wir momentan noch nicht unter Zugzwang, in den USA rät Mashable vor allem denjenigen Unternehmen zur Beteiligung, die Frauen als Hauptzielgruppe haben.

Allerdings ist Pinterest anders zu verstehen als Twitter oder Facebook, Pinterest sagt klar und deutlich, dass es keine Plattform zur Eigenvermarktung sei. D.h. ein etwas anderer Ansatz muss her, eine andere Herangehensweise ist gefragt.

So bringt es sicher nichts, simple Produktfotos einzustellen. Der Pinterest Designer und Mitgründer Evan Sharp bringt es auf den Punkt: „For most consumer brands, the idea behind your brand makes sense on Pinterst". Es seien Bilder gefragt, die einen Lifestyle darstellen. Diese Beispiele auf Mashable geben einen kleinen Einblick.

Es geht darum, den Menschen, der einer Marke folgt, zu verstehen. Ihn zu involvieren, z.B. dadurch, dass er Fotos mit seinem Lieblingsprodukt einstellt, eine Wunschliste erstellt, etc. Auch Wettbewerbe sind denkbar.

Sollte man Pinterest als Trafficquelle nutzen wollen, muss man als Unternehmen besonderes Augenmerk auf die visuelle Aufbereitung von Inhalten legen. Schon jetzt wird davon gesprochen, dass Pinterest das Design neuer Webseiten beeinflusst.

Es bleibt also spannend.

Die Schattenseiten

Die Schattenseiten, wie sollte es anders sein, sind zunächst einmal wieder rechtlicher Natur. Wer teilt, verstößt häufig gegen das Urheberrecht.

Ein Artikel aus der t3n von Rechtsanwalt Thomas Schwenke erklärt detailliert, was erlaubt und was verboten ist.

Auch auf netzwertig.com wird die Urheberrechtsdebatte thematisiert.

Zudem hat sich Pinterest gleich zu Beginn mit Negativschlagzeilen bekannt gemacht. Das „heimliche" Geschäftsmodell des aufstrebenden Startups: Pinterest tauscht die Links bestimmter Pins gegen eigene Links mit einem Affiliate-Tracking-Code aus. Betroffen sind Links zu E-Commerce-Websites, deren Betreiber ein Affiliate-Programm anbieten.

D.h. klickt ein User auf das Bild und gelangt darüber beispielsweise auf die Amazon-Webseite, bekommt Pinterest für eventuelle Einkäufe eine Provision von Amazon. Grundsätzlich ist dagegen ja nichts zu sagen. Fragwürdig ist nur, warum man nicht mit offen Karten spielt und diese Praxis offenlegt. Vertrauensbildung geht anders.

Und was ist mit Pinterest und SEO?

Natürlich, auch diese Frage darf nicht fehlen. Auch hier haben wir interessanten Lesestoff in der t3n gefunden sowie ein Video-Tutorial. Warum man sich um Pinterest-SEO kümmern sollte.

Wie steht es mit Ihnen? Haben Sie schon mal bei Pinterest vorbeigeschaut oder ist das völlig neu und unbekannt für Sie? Wie wird sich die Plattform entwickeln? Hat sie das Zeug zum Dauerbrenner oder verschwindet sie wieder? Wir freuen uns über Kommentare und Meinungen auf unserer Facebookseite.